Sodbrennen bezeichnet einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein. Dieser entsteht, wenn säurehaltiger Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt und dort die empfindliche Schleimhaut reizt. Gelegentlich fließt die aggressive Magensäure sogar bis in den Mund-Rachen-Raum, vor allem im Liegen. Beim sauren Aufstoßen – was häufig in Verbindung mit Sodbrennen auftritt – gelangt der Mageninhalt stoßweise hinauf in die Speiseröhre.
Fast jeder von uns hat mit Sodbrennen schon einmal Bekanntschaft gemacht: Nach üppigem, fettreichem Essen zum Beispiel kann es auch bei völlig gesunden Menschen passieren, dass Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt (auch als Reflux bezeichnet). Schwangere, übergewichtige und ältere Menschen leiden ebenfalls häufig unter Reflux. Sodbrennen kann aber auch als Symptom einer Krankheit auftreten und sollte deshalb bei häufigem Auftreten ärztlich untersucht werden.
Ob Sodbrennen medikamentös behandelt werden muss, hängt vor allem davon ab, wie häufig es vorkommt und wie intensiv die Symptome wahrgenommen werden. Leichtes und gelegentliches Sodbrennen lässt sich meist schon durch den Verzicht auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel in den Griff bekommen.
Eine Hauptursache von Sodbrennen liegt im Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Wenn dieser nicht mehr richtig schließt, kann Magensaft ungehindert in die Speiseröhre zurückfließen. Meist wird der sogenannte Ösophagussphinkter durch hohen Druck im Bauchraum (zum Beispiel aufgrund von Übergewicht, Verstopfung oder einer Schwangerschaft), hohes Alter oder einen Zwerchfellbruch in seiner Funktion geschwächt. Dann kommt es zu Schmerzen, Brennen und Druckgefühl hinter dem Brustbein.
Häufig produziert unser Magen aber auch einfach mehr Säure, als für die Zersetzung von Nahrung und zur Bekämpfung von Bakterien nötig wäre. Typische Ursachen für eine erhöhte Magensäureproduktion sind unter anderem:
Zu viel Magensäure schädigt die Schleimhäute in Magen und Speiseröhre und kann zur Entstehung von Entzündungen und Geschwüren beitragen. Deshalb sollte länger bestehendes Sodbrennen immer ärztlich abgeklärt werden!
Typische Reflux-Symptome sind Sodbrennen, saures Aufstoßen, Magendruck und Magenschmerzen, Völlegefühl und Übelkeit. Häufig kommt es auch zu Mundgeruch und wiederkehrenden Schluckbeschwerden.
Meist verspüren Betroffene die Symptome direkt nach dem Essen. Sie können aber auch unabhängig von Mahlzeiten auftreten – zum Beispiel im Liegen, beim Bücken oder Heben schwerer Gegenstände.
Manchmal treten auch Symptome auf, die zunächst gar nicht mit dem Magen in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören:
Wie sich Sodbrennen anfühlt und wann es als Symptom auftritt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich von Ihrem Arzt beraten lassen, wenn Sie starke oder anhaltende Beschwerden haben.
Wenn Sie über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen mehrmals unter Sodbrennen leiden, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen. Dieser kann Sie bei Bedarf an einen Spezialisten (Gastroenterologe oder Internist) überweisen.
Zunächst wird er Sie aber zu Art und Dauer Ihrer Beschwerden befragen. Möglicherweise nimmt er auch Untersuchungen vor, um andere Erkrankungen auszuschließen, wie eine Spiegelung des Magens und der Speiseröhre. Dabei wird ein dünner, flexibler Schlauch, an dessen Ende eine kleine Kamera befestigt ist, vom Mund bis in den Magen geschoben. Am Monitor sieht der Arzt, ob die empfindlichen Schleimhäute entzündet sind und womöglich sogar Geschwüre aufweisen.
Auch eine Verengung der Herzkranzgefäße kann zum Beispiel ebenfalls Druckgefühl hinter dem Brustbein auslösen.
Bei leichtem Sodbrennen hilft es oft schon, die Ernährung umzustellen und sich regelmäßig Auszeiten vom stressigen Alltag zu gönnen. Wenn Sie wissen, dass Sie zu säurebedingten Magenbeschwerden neigen, sollten Sie außerdem darauf achten, was genau die Symptome bei Ihnen auslöst. Mit einem Ernährungstagebuch können Sie eingrenzen, auf welche Lebensmittel Ihr Körper besonders empfindlich reagiert.
Auslöser für Sodbrennen
Verzichten Sie, wenn möglich, auf diese Dinge oder schränken Sie den Konsum ein. Wenn das nicht hilft, können Sie kurzfristig auf Medikamente zurückgreifen, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Dazu gehören:
Bitte nehmen Sie keines der Medikamente länger als vierzehn Tage ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein! Er kann Ihnen, sofern die Beschwerden sehr stark sind und länger anhalten, auch PPI in höheren Dosierungen verschreiben, deren Einnahme jedoch regelmäßig überprüft werden sollte.
Wird Sodbrennen bei Ihnen durch einen Zwerchfellbruch ausgelöst, kann je nach Größe und Art des Zwerchfellbruches auch eine Operation empfehlenswert sein. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Arzt! Er kann Sie kompetent beraten.